5 Tipps für trauma-sensibles Yoga
5 trauma-sensible Tipps für dich als Yoga-Praktizierende oder Yoga-LehrerIn, wenn die Matte wieder ruft:
Es gibt Gründe, warum du während der Yoga Class
auf einmal nicht mehr mit dir verbunden bist, total im Kopf bist und die Übungen nicht mehr richtig ausführen kannst, sich einzelne Muskelpartien steif anfühlen, zu zittern beginnen oder du keine Kraft mehr hast.
Auch wenn der/die YogalehrerIn nicht trauma-sensibel unterrichtet, ist es gut für dich zu wissen, was dich genau in dem Moment angetriggert hat und vielleicht kannst du dich selbst, mit der Zeit wieder in eine starke, flexible Verbundenheit mit deinem Körper führen und dich wirklich in deinem Körper versenken.
Dazu ist es aber wichtig zu wissen, was dich rausgeworfen hat.
Folgende Tipps können dich bei deiner Yoga Praxis unterstützen:
1. Passe die Beleuchtung an.
„Wenn du die Wahl zwischen hellem Licht und sehr schwachem Licht hast, entscheide dich für das helle Licht“, sagt Emerson. „Dunkle oder gedämpfte Räume wirken eher auslösend als helle Räume.
2. Berücksichtige die Privatsphäre.
Emerson schlägt vor, die Fenster irgendwie abzudecken, nicht „offen und ungeschützt“ zu lassen, um so viele Ablenkungen von außen wie möglich zu vermeiden und Privatsphäre zu bieten, damit man der Praxis präsenter ist und man mehr bei sich selbst sein kann.
3. Wähle Musik und Klänge mit Bedacht aus.
Klänge spielen eine wichtige Rolle, weil sie unser Nervensystem so tiefgreifend beeinflussen“, schreibt Max Strom in A Life Worth Breathing. Er fügt hinzu: „Um Harmonie in unser Leben zu bringen, müssen Geräusche und Lärm als ein wichtiger Faktor betrachtet werden.“ Wenn sie mit Bedacht ausgewählt wird, kann Musik ein effektives Mittel zur Verbindung sein.
4. Minimiere Außengeräusche.
Emerson empfiehlt, Außengeräusche zu minimieren. „Die Idee ist hier, zu helfen, geerdet und im gegenwärtigen Moment zu bleiben“, sagt er. „Einige wichtige Symptome, die man in diesem Zusammenhang verstehen sollte, sind ständige Wachsamkeit gegenüber Gefahren, eine übertriebene Schreckreaktion, getriggerte Reaktionen (Erinnerung an das Trauma) oder Flashbacks (das Gefühl, dass das traumatische Ereignis wieder passiert). Geräusche von außen lassen sich jedoch nicht immer vermeiden. In diesem Fall schlägt Emerson vor, die Geräusche zu benennen, wenn sie auftreten. Zum Beispiel: „Das war ein großer Lastwagen, der gerade vorbeigefahren ist.“
5. Schaffe genug Platz für dich oder jede/n andere/n Praktizierende/n.
„Einige müssen mit dem Gesicht zur Tür oder zum Fenster stehen, damit sie wissen, wer den Raum betritt oder verlässt; andere müssen an einer Tür stehen und wieder andere in einer Ecke, von der aus sie alles sehen können, was um sie herum geschieht. Hilf dir oder deinen SchülerInnen, einen bequemen Platz für ihre Matte zu finden.
Yoga ist ein Werkzeug zur Selbstregulierung, und wenn wir durch Yoga mit unseren Empfindungen in Kontakt kommen, können wir mit unausgedrückten Emotionen und Impulsen in Berührung kommen und diese durch unseren Körper bewegen.
Wir werden von den großen und den kleinen Traumata geprägt. Wenn wir keine Werkzeuge und Ressourcen haben, um mit traumatischen Ereignissen umzugehen, wirken sich auf unseren Körper aus.
Wenn wir nicht in der Lage sind, uns in ein Gefühl, eine Umgebung der Sicherheit zu bringen oder das zu sagen, was wir sagen müssen, bleibt die traumatische Energie in unserem Körper.
„Wenn wir nicht lernen, uns selbst zu regulieren, können wir fast garantieren, dass wir aufgrund unserer ungeheilten Wunden weitere Traumata erzeugen.“
– Zitat: Hala Kouri